Servus zusammen,
mit meiner Restauration hab ich mittlerweile eine wichtige Phase hinter mir:
Der Gang zum HU-Prüfer .
Hat nur kleine Unstimmigkeit zwischen Fahrzeug-ID im Schein zur Nummer auf dem ID-Blech im Motorraum entdeckt.

Nach ein paar kleinen Testfahrten tauchten 2 Probleme auf, bei denen ich auf eure Unterstützung zähle.

1. Hinterachse : macht beim Fahren Geräusche, hört sich an als ob Bremsbeläge schleifen würden.
beim Tritt aufs Bremspedal oder ziehen an der Handbremse ändert sich das Geräusch nicht.
Hab den Eindruck dass beim Beschleunigen das Geräusch verschwindet. Oder ist der Eindruck subjektiv, weil der Motor lauter wird ?
Radlager haben kein Spiel.
Wie würdet ihr vorgehen ? Achswellen demontieren, Lager begutachten und das Differenzial prüfen ?
Und dabei gleich die Lager inkl. Öldichtring austauschen ?
bzw. weitere Teile ?
Teile bei Malherbe bestellen ?

2. Vergaser : Stromberg 150 CD
gestern hab ich mal nach 2km Fahrt das Standgas runtergeregelt, und gesehen, dass Benzin munter rechts an der Starterwelle ( siehe Bild ) gesprudelt ist.
Heut, bei kaltem Motor wollte ich mit einer Einwegspritze und Schlauchstück an der Benzinzufuhr die Situation nachstellen, dabei war aber keine Undichtigkeit erkennbar.
Und auch bei einem Probelauf des Motors war alles dicht.
Kann es sein, dass gestern der Schwimmer des betreffenden Vergasers irgendwie hing ? Und wenn ja, möchte ich dieses in Zukunft unterbinden.
Hätte ich den Schwimmer durch Klopfen an das Vergasergehäuse lösen können ?
ach ja nochwas nebenbei - wann muss man den kleinen Heber für das Luftventil betätigen ( siehe Bild )

Für eure Ratschläge wär ich euch sehr dankbar, damit ich zum nächsten Treffen kommen kann

Erst mal Glückwunsch zur bestandenen HU, auch wenn jetzt beim Testen noch das ein- oder andere Problem hochkommt. Ist aber normal...

Zu 1) Sehr eigenartiges Phänomen. Das "Bremsbelag"- Geräusch macht mich stutzig. Hast du selbst nachstellende Bremsen ?
Diese neigen dazu die Bremsbeläge zu hart an die Trommeln zu stellen. Merkt man aber an entsprechender Erwärmung der Trommeln nach einiger Fahrtstrecke.
Wenn das Diff verschlissen ist hört man es normalerweise durch heulende Geräusche. Hast du genug, bzw. das richtige Öl in der HA ? Eine andere Möglichkeit sind die Kreuzgelenke der Kardanwelle - speziell das hintere. Hast du die erneuert ?
Wenn die genannten Themen ausgeschlossen werden können würde ich die Position der Bremstrommeln kontrollieren. Leider werden immer wieder Radlager in der falschen Position auf die Achswellen gepresst, d.h. die Trommeln dürfen weder an der Grundplatte schleifen noch zu weit rausstehen.
Würde noch keine Teile irgendwo bestellen, sondern erst mal die Fehleranalyse genauestens machen.

Zu 2) Klingt nach hängendem Schwimmer. Klopfen hilft fast nie. Würde es beobachten und wenn es noch mal auftritt die Schwimmerkammer des betreffenden Vergasers genauer inspizieren. Der kleine Heber dient nur der Kontrolle der richtigen Gemischeinstellung am Düsenstock. Kurzes Anheben sollte zu einem kurzfristigen Anstieg der Motordrehzal führen. Wenn nicht, ist die Düseneinstellung inkorrekt.

Vielen Dank für die Glückwünsche, UND die schnellen, ausführlichen Informationen.

neues Diff-Oil 0,9 Liter. Hab ich bereits nach ca 150km auf Späne untersucht - ohne Befund.
Kreuzgelenke hab ich beide neu mit Gefühl eingebaut und abschliessend entspannt.
Bremstrommelposition werd ich morgen checken, schleifen tun sie nicht. Hab Bremsen zum manuell nachstellen und diese auch mal probeweise weit zurückgestellt,
hat sich am Geräusch nix geändert. Und wie gesagt auch beim Bremsen ändert sich das Geräusch nicht. Bau mir morgen einen Nabenabzieher ( Gleithammer ist ja noch vom Karosserie richten in der Werkstatt ). Ein Heulen ist das Geräusch nicht. Könnten es die Radlager sein ? Auch wenn kein Spiel erkennbar ist ?

zu 2.: Schwimmerkammer öffnen hab ich vor- hatte die Vergaser bisher nur oben geöffnet, um die Membranen zu checken

Ok, klingt alles gut. Gehe mal davon aus das dein Auto lange nicht bewegt wurde, d.h. eines oder beide Radlager könnte(n) trocken sein (trotz derzeit noch wenig Spiel). Bevor du anfängst die Radnaben zu ziehen kannst du mal ohne eingelegten Gang die Räder drehen. Wenn die Radlager defekt sind müsstest du eigentlich Lager- Laufgeräusche haben.
Das mit dem Eigenbauabzieher ist nicht trivial. Die Radnaben sitzen extrem fest. Unbedingt gleichmäßig an allen 4 Radbolzen ziehen, ansonsten verziehen sich die Naben an der Radauflagefläche. Etwas, aber nicht zuviel Wärme hilft oft…

Hi,

Lagerlaufgeräusche sind nicht hörbar - man hört halt was vom Differenzial.
Für den Nabenadapter hab ich Teile aus der Schrottkiste gemobst.
an den hab ich dann einen 800g Gleithammer montiert, rechte Seite macht flutsch beim 2. Zug.
linke seit war minimal widerborstiger - hab die Schwungmasse auf 1900 g erhöht (wieder musste Schrottkiste herhalten, aber schweissen mit Kemppi-Maschine macht Spaß).
Dann gings ganz gut.

Ok, Spitze das du so gut ausgerüstet bist, bzw. es reibungslos mit dem Nabenziehen geklappt hat. Wundert mich allerdings auch nicht, da sich wohl hier schon deine Vorgänger "abgearbeitet" haben:

Das Tellerrad ist hinüber, da ich nicht davon ausgehe, das du die Rostmarken wegpoliert bekommst. Dadurch müssen Tellerad und Pinion gewechselt werden. Wenn du das sowieso machst stehen die Difflager ebenfalls an. Die Teile sind aber leider nur noch schwierig zu bekommen. Über die Qualität der Rootes Parts Tellerräder/Pinions streiten die Gelehrten. Es gibt einge die sagen das man damit keine richtige Spieleinstellung hinbekommt, bzw. die Achsen dann ebenfalls wieder heulen. Ergo teure und nicht unbedingt zielführende Übung. Es ist wahrscheinlich besser und einfacher noch ein weitgehend intaktes 3.89er SV Diff zu suchen. Spieleinstellung (Soll =0.1mm) mag zwar bedingt helfen aber löst das Geräuschproblem nicht.

Die Radlager gilt es in jedem Fall genauer zu untersuchen. Auswaschen mit Petroleum anstelle von Bremsenreiniger wird empfohlen- danke an Reinhard für den Mechaniker Tip . Diese sind übrigens schon mal erneuert worden. Allerdings wenig fachmännisch, da sie zu weit aufgepresst wurden. Sieht man am Distanzring der volle Kanüle auf die Schräge aufgepresst wurde und nach innen bereits aufgeweitet ist. Offensichtlich wurde hier mit U - Scheiben versucht auszugleichen, die allerdings auch verbogen sind. Ergo mit roher Gewalt, aber leider verkehrt aufgepresst:-((. Der Distanzring sieht auch noch unrund aus und wurde wohl mit einem Hammer "bearbeitet".
Da du neue Distanzringe leider auch nicht so einfach bekommst muss man sie sich wohl neu drehen lassen. Damit und mit neuen Radlagern sind die Steckachsen wohl zumindest rettbar.
Bei der Gelegenheit kannst du gleich auch die Bremsträgergrundplatten schwarz lackieren wie es gehört ;-)

Danke für die Stellungnahme,

ein sehr versierter Spezi hat die Teile jetzt ebenfalls unter die Lupe genommen, ohne Ferndiagose.
Heut ruf ich mal in die Sunbeamfreunde-Runde, ob nicht vielleicht jemand ein Differenzial in seinem Fundus hat,
um mir damit auszuhelfen, das sollte halt noch einigermaßen brauchbar sein.

zum Vergaser : hier hab ich einen Grat -der vermutlich aus der Fertigung stammt- am Schwimmergelenk eliminiert.
Eventuell war dieser die Ursache fürs Hängenbleiben

Gerne. Was hat der Spezi genau analysiert ? Schau mal hier, bzw. Frag mal nach um welche Übersetzungen es sich hierbei handelt:
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/s...660955-223-1002
Wenn dein Auto OD hat tut es auch ggf. eine 4.22:1 Übersetzung ( war Original).

Bezgl. Vergaser könnte es der Grat gewesen sein...