9.5:1 statisch ist doch sehr gut, nach meiner Auffassung perfekt. Wenn Du die Nocke nun auf 270° Öffnung und maximalen Hub - ohne Ventiltaschen - auslegst bist Du der King. 280°-285° halte ich für zu scharf. Du musst die Karre dann immer bei Laune, d.h bei Drehzahlen halten ansonsten ist der Leerlauf und das Drehmoment unten raus zu schlecht. Ergo verlierst Du jeden Ampelsprint. Für einen reinen Rennmotor könnte es allerdings OK gehen...
Ganz ohne die Ventiltaschen geht es bei dem stark geplanten Kopf sogr bei Verwendung eine Holbay Nocke wohl doch nicht. Bei einem Nockenhub von angegebenen 7,8 mm und dem Übersetzungsverhälniss der Kipphebel von ca. 1,4 : 1 komme ich auf einen Ventilhub von ca. 11 mm.
Vom Ventil bis zum Kolben bleiben mir nach dem Zufügen der Kopfdichtung und dem Unterstand Kolben / Planfläche zu Block gemessene 9,8 mm.
Ergo: 1,2 mm zu wenig - das Ganze noch ohne das nötige Abstandsmaß von Ventil zu Kolben.
Was mich noch etwas in Erstaunen versetzt, sind die angegebenen Daten von Thomas ( siehe Datenblatt im Beitrag " Holbaykopf " ) zu den verschiedenen Nockenwellen.
Laut diesem Papier hat die Holbay Nocke 304°. Ergibt sich aus EÖ 58° + ES 66° + 180 ° = 304°. Wenn ich die gleiche Rechnung für die STD Welle mache, komme ich auf 272°. Laut Werkstatthandbuch hat die STD Welle aber 255°. Messen die Inselbewohner anders, oder bin ich auf dem Holzweg ?
Mit der Nockenwelle für meinen jetzigen Motor bin ich mal einen Schritt weiter. Ich bekomme von Brian P. eine originale Holbaywelle, die ich mir umschleifen lasse. Mal sehen, was die Welle hergibt. Für diesen Motor wird das reichen. Für den nächsten Motor muss ich mir noch was einfallen lassen.
Welche Länge haben eigentlich die Federn im Holbaykopf ?
hier mal ein paar korrekturen. So wie Du die Ventilfreiheit misst, ist es nicht richtig.
Bei maximalen Ventilhub ist der Kolben unten, da kann nix aufsetzen. Ventile setzen meist im Überschneidungshub auf, wenn der Kolben oben ist. Es ist nur zu messen, indem Du den Motor zusammenbaust und vorher Plastelin auf die Kolben klebst. Wenn Du nun den Motor langsam durchdrehst werden sich die Ventile im Plastelin abdrücken. Die verbleibende Dicke des Plastelins ergibt die Ventilfreiheit.
Der Daten von Nockenwellen werden oft bei verschiedenen Ventilhub gemessen. Die Deutschen (Käfer z.B.) messen ab 0-Hub, das heißt beim absoluten Beginn des Nockenhubs. Die Amis messen z.B. erst, wenn die Nocke einen Hub von 0,05" hat. Hierdurch ergeben sich natürlich kleinere Winkel bei eigentlich gleicher Nockenwelle.
Weiß nicht wo Junkie die Werte her hat, aber ich folgende Timings für die Holbay H120 Nockenwelle:
44° - 51° bzw. 69° - 26°; Ergibt für Einlass und Auslass in beiden Fällen 275° Öffnungswinkel .
Die SV STD Welle hat dagegen:
29° - 63° bzw. 69° - 23°; ergibt in beiden Fällen 272°.
Der Hub war wie folgt:
Holbay : 0.32" oder 8.13mm Nockenhub entspricht 0.435" oder 11 mm Ventilhub (Faktor ungefähr 1.4) SV: 0.298" oder 7.5mm ; 0.405" oder 10.28mm
Mit der vorgezogenen Öffnung, bzw. dem leicht späteren Schließen des Einlaßventils wollte Holbay den Füllungsgrad erhöhen. Für den Hub gilt das gleiche. Dies bestätigt meine Theorie das Füllungsgrad beim Sunbeam Motor entscheidend ist
Ich habe meine Unterlagen auch mal durchforstet um für mich auch mal Licht ins Dunkle zu bringen, was die Daten der verschiedenen Wellen angeht. Nach einem Katalogblatt der Holbay Racing Eng, LTD hat die Holbaywelle E128/110 folgende Daten:
Eö / Es 29/66 = 275°………….. Aö / As 66/24 = 270° ,
Nach einem Fax vom 21.09.1993, ebenfalls verschickt von Holbay hat die gleiche Welle aber Eö / Es 58/66 = 304°. Das würde sich auch mit den Angaben von Thomas decken. Der Nockenhub beträgt 8,38 mm / 11,81 mm ( Hebel = 1,409 ). Bernds Angabe war 8,13 mm, ermittelt an mir vorliegender Welle wurde 7,95 mm.
Gleiches gilt für die STD Welle. Laut Werkstatthandbuch hat diese 255° , wobei die Maße laut Bernd Aussage - 29° - 63° bzw. 69° - 23°; ergibt in beiden Fällen 272° - betragen. Im Beitrag - Karies an Ölpumpenzahnrad - war aber im letzen Abschnitt von 255° die Rede. Was den Nockenhub bei der SV Welle angeht gibt es natürlich auch verschiedene Werte .
Fazit : Ich weiß, das ich nichts weiß
Ja Hans, Du hast natürlich Recht was die Ventilstellung in Bezug auf die Kolbenposition angeht. Dazu kann ich nur sagen – Thomas ab in die Ecke, um komme nicht eher heraus bis Du den Stoff des 1. Lehrjahres für Kfz- Mechaniker gelernt hast .
Bernd
Kurzer Nachtrag: Wenn ich die Holbay Welle verbaue, bin ich allerdings schon 5° aus Deiner Empfehlung einer 270° Welle raus. Kann denn nichts mal einfach, einfach sein .
Jungs, bei welchem Hub wird denn das von Euch angegebene Ventilspiel gemessen? Müsste in den Büchern doch vermerkt sein. Soll es beim Hub ab 0 losgehen mit der Messung würde ich die Nocke bedenkenlos fahren, ist dann relativ zahm. (Ich fahre in einen 2.0 Käfer über 300°, schnurrt wie eine Katze) Ist der Wert nach dem Amerikanischen System gemessen (o,o5" Hub als Basis der Messung) geht das garnicht. Ich fahre im 5.5er Stroker ca 230°)
Also, die Werte müssen mit der Messmethode hinterlegt werden, um vergleichbar zu sein.
Über die Meßmethode habe ich bisher noch nichts gelesen. Eine genaue Auskunft kann mir wohl eh keiner geben, deshalb nehme ich die Sache selbst in die Hand.
Werde mir die Holbay Welle auf ca. 275° - 280° mit erhöhtem Nockenhub schleifen lassen. Sollte bei annehmbarem Leerlauf und Drehmoment im mittleren Drehzahlbereich funktionieren. Ob Ihr Recht habt oder nicht, sagt Euch gleich das Licht ( Michael Schanze ) .
Kenne die Nockenwellen bei den Opel C - Kadetten mit 296° und diese liefen wunderbar.
Beim Lesen im Amerikanischen Forum wurde erwähnt, das man auch anhand von eingeschlagenen Nummern von außen einen Holbay Kopf identifizieren kann. Natürlich ist es recht einfach dort ein paar Schlagzahlen anzubringen, um den Eindruck zu erwecken es handelt sich um einen Holbaykopf, es wäre aber spätestens nach Demontage der Ansaugbrücke erkennbar, daß dem nicht so ist.
Kann das mit den Schlagzahlen jemand bestätigen oder entkräften ?